22. Januar 2025
In
Mönch von Lützerath
Gerichtsprozess „Mönch von Lützerath“
Statement – 22.01.2025
Folgender Text ist ein persönliches Statement und bildet eine von einer Vielzahl von Meinungen und Sichtweisen ab, die es in Lützerath gab.
Le texte suivant est une déclaration personnelle et reflète une des nombreuses opinions et points de vue qui existaient à Lützerath.
The following text is a personal statement and represents one of a multitude of opinions and points of view that existed in Lützerath.
Sehr geehrter Herr Richter,
Ich stehe hier vor Ihnen, um mich dem Vorwurf zu stellen, der Mönch von Lützerath zu sein.
Aber wie soll man auf eine Polizei- und Justizinstitution reagieren, die 270 Verfahren gegen Personen eingeleitet hat, die an diesem Tag zum Demonstrieren gekommen waren (600 seit Beginn des Widerstandes in diesem Dorf)? Und kein einziges gegen Polizisten, das wirklich zu einer Verurteilung führte? Diese Polizisten, die das Gesetz vertreten, jedoch nicht den Mut haben, vor der Justiz die Verantwortung zu übernehmen und zu sagen: „Ich habe mit meinem Schlagstock auf einen Schädel eingeschlagen“.
Wie soll ich antworten, wenn das Prozessergebnis davon beeinflusst wird, wer ich bin und was ich in meinem Leben tue. Als ob die Tatsache, dass ich Bänker oder arbeitssuchend bin, einen Einfluss auf das Urteil haben sollte. Reiche Menschen, Stars oder Politiker*innen kommen oft besser weg als andere. Die Dinge haben sich seit über 300 Jahren kaum verändert, als La Fontaine sagte: „Je nachdem, ob du mächtig oder elend bist, werden die Gerichtsurteile dich schwarz oder weiß machen…“.
Der Fall, der hier verhandelt wird, hat die deutsche Gesellschaft sowohl durch eine historische Mobilisierung von circa 35.000 Menschen beeinflusst, als auch durch die virale Verbreitung des Videos eines Mönchs, der Polizisten in den Schlamm stößt. Und doch gibt es nur 16 Sitzplätze für diese Anhörung, die sich die Medien, meine Familie und Freund*innen sowie Unterstützer*innen und neugierige Menschen teilen müssen.
Ein Jahr nach der Demonstration in Lützerath und der Einrichtung einer Ermittlungskommission Lützerath für die Suche nach den schlammwerfenden Demonstrant*innen, wird in der Presse eine Identität des Mönchs enthüllt. Es soll sich um einen Franzosen handeln. Eine Polizeiquelle fütterte einen Artikel der konservativen Boulevardzeitung „BILD“, die sogar meinen Vor- und Nachnamen teilte. Es war ein belastender, verächtlich geschriebener Artikel, der mit „Loïc S. drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis“ endete – um mir Angst zu machen. Als ich diesen BILD-Artikel nach seiner Veröffentlichung am 10. Januar 2024 las, hatte ich die Gewissheit, dass gegen mich ein Verfahren eingeleitet werden würde. Sonst hätte es kein Journalist gewagt, so viele persönliche Informationen in der Presse zu veröffentlichen, vor allem meinen Vor- und Nachnamen.
Ich beschloss daraufhin, nicht auf die Vorladung des Gerichts zu warten und zu zeigen, dass ich keine Angst vor einem Prozess habe. Ein Freund schlug mir vor, über eine deutsche Zeitung auf die Anschuldigungen zu reagieren. Ich führte ein Interview mit dem Magazin „Stern“, das ich nicht kannte. Parallel dazu kontaktierte ich meinen Anwalt in Deutschland, der sich um mehr Informationen über die Ermittlungen gegen mich bemühte, und wir stellten fest, dass die Akte ziemlich schwach war. Ich begann, das Interview zu bereuen. Zwei Wochen nach dem Erscheinen des Artikels im „Stern“ rief mich mein Anwalt an und teilte mir mit, dass die Anklage gegen mich mangels ausreichender Beweise fallen gelassen würde. Ich freute mich darüber, war aber wütend und entsetzt, dass ich das Interview geführt hatte, das nun möglicherweise als neues Beweismittel dienen würde. So ist es leider auch gekommen. Es war mir wichtig, Ihnen diesen Weg zu erklären, weil ich in der deutschen Presse gelesen habe, dass ich mich selbst angezeigt und ein „Coming-out“ gemacht hätte. Wenn ich wirklich hätte sagen wollen, dass ich der Mönch bin, hätte ich dann ein Jahr damit gewartet? Warum hätte ich es nicht sofort getan, als das Video in den deutschen Nachrichten sehr präsent war? Nein, ich hätte es vorgezogen, dass diese Figur geheimnisvoll und anonym bleibt.
Es war nicht einfach, diese Erklärung zu schreiben, denn um eine Debatte zu führen, braucht man Material, und als ich Ihre Einladung per Post mit Artikeln aus dem Strafgesetzbuch erhielt, hatte ich nicht viel Inspiration.
Der Oberste des deutschen Franziskanerordens, Bruder Markus, urteilte in der Presse: „Er hat falsch gehandelt“ – und bezeichnete mich als „falschen Mönch“. In einem Interview mit der ZEIT zum Thema „Würde ein echter Mönch Polizisten schubsen?“ konnte er ein wenig zur Debatte beitragen.
Zunächst möchte ich sagen, dass ich seine Offenheit und sein Engagement schätze, das er in der Vergangenheit gegen die „Deutsche Bank“ gezeigt hat, mit einem Schild, das er hochhielt, auf dem stand „Unser Wirtschaftssystem geht über Leichen“, ein sehr bedeutungsschweres und noch immer hochaktuelles Bild. Es ist eine ultimative Herausforderung, hier bei uns das Leid sichtbar zu machen, das die Räder der kapitalistischen Maschine vollbringen, oft weit weg von unseren Augen, dort, wo die Leichen liegen.
Zu Beginn einer Demonstration, die im Dorf Keyenberg bei Lützerath startete, berichtete Juan Pablo, welcher aus Kolumbien angereist war, über eine Kohlemine in seinem Land, die viel größer ist als der Tagebau Garzweiler, der immerhin der größte in Europa ist. In Kolumbien hatte der Kampf der indigenen Bevölkerung um den Erhalt ihrer Dörfer und Wälder blutig geendet. Juan Pablo hatte viele seiner Leute verloren. Und als Gipfel des Grauens erklärte er, dass die Kohle von dort nach Deutschland exportiert werde; „unser Wirtschaftssystem geht über Leichen“. Afrika, Indien, Lateinamerika, China.
Ein China, das wir mit unserem für westliche Länder typischen guten Gewissen kritisieren, während wir von einer beträchtlichen Anzahl von Konsumgütern profitieren, die dort produziert werden. Die globalen Kapitalisten gehen wirtschaftliche Bündnisse ein mit allen Mechanismen der Unterdrückung. Anhand des Comics und des Films „Snowpiercer“ lassen sich die modernen Mechanismen und die verschiedenen Ebenen des Bewusstseins und der Wahrnehmung von Leid veranschaulichen. Je höher wir in globalen Machtpositionen aufsteigen, desto mehr verschliessen wir die Augen vor diesem Leid und leben in einer Illusion. Zerschlagen wir die Illusionen und lesen wir Jack Londons Werk „The Iron Heel“, „die eiserne Ferse“ auf deutsch, damit wir nicht mehr Krieg zwischen den Unterdrückten führen, sondern gegen die Mächtigen dieser Welt.
Für Bruder Markus reicht es, einen Polizisten in den Schlamm zu stoßen, um kein Mönch mehr zu sein. Das ist die ultimative Strafe, das letzte Urteil. Hier wurde der Polizist nicht einmal verletzt, wie man aus der Presse erfahren konnte. Die Situation ist ungewöhnlich und für einen Großteil der Menschen hinter ihren Bildschirmen eher amüsant. Denken wir einen Moment lang an die Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die lachen konnten und dadurch ihre Lebenserwartung verlängert haben. Nichts Kaltes, nichts Tragisches. Der eigentliche Affront ist jedoch die Umkehrung der Machtverhältnisse für einen Augenblick. Eine Person konnte dank des Schlamms für einen kurzen Moment der Polizei überlegen sein, einer Polizei die allmächtig sein und alles beherrschen können sollte. Wenn Bruder Markus sagt: „ aber er nutzt dabei ihre Hilflosigkeit aus“, ist das umgekehrt nicht in jedem Moment der Fall? Haben wir nicht ständig Polizist*innen vor uns, die unsere Hilflosigkeit ausnutzen?
Auch ich mag es nicht, wenn unsere „Hilflosigkeit“ „ausgenutzt“ wird. Ich mag es nicht, wenn Tausende von Menschen von wütenden, schreienden und mit Schlagstöcken fuchtelnden Polizisten geschlagen werden. Von Anfang an stürmte die Polizei blindlings los. Ich sah blutverschmierte Gesichter und bewusstlose Menschen auf dem Boden liegen. Ich weinte dreimal, weil die Gewalt so unerträglich war. Die Aktivist*inneennetzwerke in Lützerath berichteten, dass 45 Menschen während der Demonstration von der Polizei am Kopf verletzt worden waren. 46 mit mir, ich wurde von einem Polizisten grundlos ins Gesicht geschlagen, als ich eine Szene von Polizeigewalt filmte. Ich hatte Glück, dass ich lediglich eine vorübergehende Rötung erlitt. Und da die Aktivist*innen nicht gleich organisiert sind wie die Institution Polizei, wird man die genaue Zahl der verletzten Demonstrant*innen nie erfahren. Viele Leute gingen traumatisiert nach Hause. Ich versuchte es mit der Strategie, stillzuhalten, wenn die Polizei stürmte, indem wir uns gegenseitig an den Armen festhielten. Das war in gewisser Weise aufopfernd: Zwar effektiv, um die Positionen zu halten, aber nutzlos in der Hoffnung, dass die Polizei nicht gewalttätig wird, und daher viel zu traumatisch beim Anblick der Schwerverletzten und des Blutes. Ich hasse es, Blut zu sehen. Ich selbst habe ohne Grund einen Schlagstock auf den Ellbogen bekommen.
Während der Hälfte der Demonstration filmte ich live für ein Social-Network-Medium der „Gelbwesten“ in Frankreich. Da ich wirklich nicht auffallen wollte, hielt ich mich ab und zu bei einer Gruppe von Christ*innen der Bewegung „Kirchen im Dorfen lassen“ auf, die ich sehr schätze. Insgesamt verbrachte ich seit dem Jahr 2020 mehrere Monate in Lützerath. Zwei Christinnen von der Mahnwache in Lützerath brachten mich sogar ins Krankenhaus hier in Erkelenz, als ich Borreliose von eine Zecke hatte, die ich mir auf einem Erdbeerfeld in der Nähe von Meuchefitz eingefangen hatte. Ich hatte zunehmend Muskelkater auf meiner rechten Körperseite, aber da es zur Covid-Zeit war, dachte ich, ich sei vom Virus befallen. Also isolierte ich mich in einem Zimmer im Haus, das der letzte Bauer von Lützerath den Aktivist*innen geliehen hatte. Einmal im Krankenhaus in Erkelenz angekommen, konnte ich wirksam behandelt werden.
Kommen wir zurück zur Demonstration. Bei einer unverständlichen Polizeiaktion, von denen es an diesem Tag viele inmitten der Demonstrant*innen gab, wollte ich, während ich filmte, diese enthemmte Polizeigewalt verhindern. Ein Polizist rannte direkt neben mir her, ich stelle ihm ein Bein und er fiel durch den mitgenommenen Schwung zu Boden. Ich hatte überhaupt nicht daran gedacht, das zu tun. Es war eine spontane Reaktion, die stärker war als ich. Ich wollte nicht ein viertes Mal weinen, während ich zusah, wie Menschen verprügelt werden. Ich empfand es als eine gewaltfreie Aktion, den Polizisten davon abzuhalten, gewalttätig zu werden. Ich hatte das Gefühl, effektiv zu sein. Danach rannte ich, um nicht erwischt zu werden, und sagte immer wieder: „Was habe ich getan? Was habe ich getan?“ Ich stoppte die Live-Übertragung und löschte dann das Video.
Fassen wir zusammen: Seit Beginn der Demonstration hatte ich einen Schlag ins Gesicht bekommen, einen weiteren auf den Ellbogen. Ich hatte dreimal geweint, als ich das Blut und die Polizeigewalt gesehen hatte. Dieses kleine Beinstellen war also meine erste Reaktion.
Bruder Markus hätte es vorgezogen, wenn ich den Polizisten umarmt hätte. Aber wie sollte mir das nach dieser Gewalterfahrung gelingen? Wie oft hat er schon jemanden umarmt, der ihm grundlos mit einem Schlagstock ins Gesicht und auf den Ellbogen schlägt? In der Situation mit dem Schlamm wäre es zwar interessant gewesen, den Polizisten, der im Schlamm steckte, zu umarmen, aber er hätte mich wahrscheinlich genauso zurückgewiesen, wie er das kleine Schild, das ich ihm geben wollte, weggeworfen hat.
Es ist leicht, moralisch über die Bedeutung von Gewaltlosigkeit zu sprechen, aber wie kann sie praktisch umgesetzt werden, wenn man gleichzeitig effektiv sein will? Wenn Bruder Markus an der Demonstration teilgenommen hätte, wäre es für mich leichter, seine Worte und Ratschläge zu hören. Aber ich habe nicht das Gefühl, mit jemandem zu diskutieren, der die gleichen Befürchtungen hat wie ich und die selbe Notwendigkeit sieht, etwas zu tun, um zu verhindern, dass das kapitalistische System die Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zerstört.
Jetzt, wo ich das gesagt habe, hoffe ich aus tiefstem Herzen, dass bei der nächsten großen Demonstration diejenigen, die es wollen, kommen und Polizist*innen umarmen werden. Wir brauchen alle, die wach und einfühlsam sind!
Der Polizist stand nach meinem gestellten Bein auf und ging zu seinen Kollegen, die unermüdlich ihre Schlagstöcke einsetzten. Er war nur etwas verspätet in seiner Gewaltausübung und konnte nicht so viele Schläge austeilen, wie er wollte. Das ist nicht tragisch, im Gegenteil. Wenn alle Polizist*innen im Schlamm von tausend Mönchen überwältigt worden wären, hätte der Rest der Demonstration bis nach Lützerath ziehen können. Wir hätten dieses Dorf und die wunderschönen Baumhäuser gerettet. Ein großes festliches Bankett hätte die ganze Nacht über gedauert. Nachdem wir die zerstörerischen Maschinen und die Polizei vertrieben hätten, hätten wir die wunderbare Utopie, die in Lützerath zum Ausdruck kam, wieder aufbauen können.
An diesem Tag gab es etwas viel Schlimmeres, als einen Polizisten in den Schlamm zu stoßen. Es gab eine bis dahin beispiellose Polizeigewalt. Ich sah, wie Polizist*innen mit ihren Schlagstöcken in alle Richtungen stürmten und auf Menschen einschlugen, die solidarisch zusammen standen und nicht reagierten. Und später antwortete die Menge mit Schlammspritzern und einigen Feuerwerkskörpern, was lächerlich war, wenn man bedenkt, dass die Polizist*innen von Kopf bis Fuß durch eine Vielzahl von Schutzvorrichtungen geschützt waren. Und ich bin wirklich sehr gespannt auf eine detaillierte Beschreibung der Verletzungen der Polizist*innen. Denn ich befürchte, dass es hierbei lediglich darum geht, die beispiellose Polizeigewalt zu legitimieren. Die Behauptung, 70 Polizist*innen seien verletzt worden, ist ein Witz. Oder die deutsche Polizei hat wirklich ein Problem mit Schlamm. Auf der einen Seite übertreiben Sie die Gewalt, die die Polizist*innen erlitten haben sollen, und auf der anderen Seite bleiben Sie gleichgültig gegenüber der Gewalt, die die Menschen, die zum Demonstrieren gekommen sind, erlitten haben. Wenn es ein*e Polizist*in ohne Helm gewesen wäre, der einen Schlagstock auf den Kopf bekommen hätte und dessen Schädel so blutig gewesen wäre, dass er ins Krankenhaus hätte eingeliefert werden müssen, hätte es viel mehr Medienaufmerksamkeit gegeben. Man hätte alles getan, um die verantwortliche Person zu finden, und sie wäre sofort eingesperrt worden! Aber wenn es ein*e Polizist*in ist, der dies an einem Demonstranten tut, gibt es keine oder nur eine sehr geringe Reaktion seitens eurer Institutionen!
Schläge auf den Kopf sind illegal. Sollte die Polizei das Gesetz nicht selbst befolgen bei dessen Durchsetzung? Sollte der Polizeichef sie nicht dementsprechend als „Pseudo-Polizist*innen“ bezeichnen, so wie Markus mich als „Pseudo-Mönch“ bezeichnet hat? Es gibt genügend Videos im Internet, in denen zu sehen ist, wie die Ordnungskräfte auf Köpfe einschlagen. Wird die Kritik mit der gleichen Härte ausgeübt, die Sie mir gegenüber an den Tag gelegt haben? Ich habe nur in den Schlamm gestoßen. Das einzige Opfer in dieser Szene ist der Stolz einer Polizei und eines Staates, die nicht mehr wissen, wie sie reagieren sollen. Außerdem haben viele Polizist*innen an diesem Tag Menschen in den Schlamm gestoßen. Es ist also nicht die Handlung, in den Schlamm zu stoßen, die problematisch ist, sondern welche Kleidung derjenige trägt, der dies tut.
Bruder Markus sagte, dass er, wenn er Opfer von Polizeigewalt würde, „keine Gegengewalt anwenden [würde], aber anklagen“ und er würde „den Prozess durchaus medial inszenieren lassen“. Ich gebe gerne zu, dass es vielleicht zu einem Prozess gekommen wäre, wenn er bei dieser Demonstration gewesen wäre, eine Polizeiaktion blockiert hätte und ein*e Polizist*in ihm mit seinem Schlagstock auf den Kopf geschlagen hätte. Vielleicht hätte er ihn sogar gewonnen. Aber Bruder Markus war nicht dabei, im Gegensatz zur Gewalt der Polizei, die sehr wohl vorhanden war.
Mehrere Personen mussten wegen dieser Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ist ein Prozess gegen die gewalttätigen Polizist*innen in Aussicht? Nein, es wird nur aktiv nach Personen gesucht, deren Verbrechen darin besteht, dass sie Lützerath verteidigen wollten, und wahrscheinlich wegen den für die deutsche Polizei traumatisierenden schlammigen Wurfgeschossen. Wenn die gleiche Polizeigewalt gegen Markus stattgefunden hätte, wäre es vielleicht zu einem Prozess gekommen, den er hätte gewinnen können. Ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, dass er der Oberste des Franziskanerordens in Deutschland ist? Es gibt eine Form der Ungleichbehandlung. Aufgrund des Titels oder der Funktion, die man hat, kann man Privilegien genießen, die andere nicht haben.
Es gab auch keine Gerichtsverfahren gegen gewalttätige Polizist*innen bei den G20-Protesten in Hamburg, obwohl es sehr viele schwere Verletzungen, Anzeigen wegen Polizeigewalt und Videos gab, die von den Vergehen berichteten. Olaf Scholz lügt, wenn er behauptet, dass es beim G20-Gipfel keine Polizeigewalt gegeben hat. Hat er auch im Fall des Steuerbetrugs „CumEx“ und den 47 Millionen Euro, die die Stadt Hamburg nicht zurückerhalten hat, gelogen? Wenn ja, hat Olaf Scholz der Stadt Hamburg dreimal so viel finanziellen Schaden zugefügt wie die G20-Proteste.
Max Stirner sagte: „In den Händen des Einzelnen heißt die Gewalt Verbrechen, in den Händen des Staates heißt die Gewalt Recht“. Er meinte damit, dass es absurd ist, Gewalt, die ein Verbrechen ist, Recht zu nennen. Ich bin wie er der Meinung, dass Gewalt in jedem Fall problematisch ist. Und jedes Mal, wenn sie zum Ausdruck kommt, muss sie hinterfragt werden. Ist dies nicht möglich und die Strukturen zu stark, hindert es uns daran, über Legitimität und Gerechtigkeit nachzudenken. Auf welcher Seite in Lützerath liegt die legitime Anwendung von Gewalt? In der Verteidigung des Dorfes und seiner Lebensexperimente? Oder in der Zerstörung und dem Kohleabbau, der die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen jeden Tag ein bisschen mehr vernichtet? Die Frage nach der Legitimität der Gewaltanwendung muss in jeder Konfliktsituation gestellt werden.
Kann man erfolgreich handeln und gleichzeitig friedlich bleiben? Das erfordert, dass man sich mit der Effektivität gewaltfreien Handelns und dem zu erreichenden Ziel beschäftigt.
Bruder Markus sagte: „Wie Mahatma Gandhi stehen bleiben, einfach stehen und aushalten. Oder etwas Überraschendes wagen: die Polizisten umarmen, statt sie umzuschubsen. “
Wenn Bruder Markus eine*n Polizist*in umarmen will, diese*r ihn schlägt, einen Prozess erwirkt und diesen gewinnt, warum nicht. Alle Strategien müssen sich vereinen, um eine Katastrophe zu verhindern. Es ist jedoch wichtig, die andere Person zu fragen, ob sie mit einer Umarmung einverstanden ist, da dies sonst auch eine Form von Gewalt sein kann.
Gandhi! Jeder ist heute Gandhi, man zitiert ihn, identifiziert sich mit ihm und macht ihn sich zu eigen. Aber kennen wir ihn wirklich? In der Frage der Kompromisse angesichts der Kolonialisierung war Gandhi übrigens höchst problematisch, aber das ist eine andere Debatte.
Gandhis Gewaltlosigkeit war äußerst fordernd. Er behauptete, dass sie „nicht denjenigen gelehrt werden kann, die den Tod fürchten und nicht die Kraft haben, Widerstand zu leisten.“ Sie war sogar suizidal: „Die Geschichte ist voll von Beispielen von Männern, die durch ihren mutigen Tod, mit Mitgefühl auf den Lippen die Herzen ihrer gewalttätigen Gegner verändert haben. […] Selbstverteidigung […] ist die einzige ehrenhafte Handlung, die einem bleibt, wenn man nicht bereit ist, sich selbst zu opfern.“ Seine Gewaltlosigkeit beinhaltete „den kalten Mut, zu sterben, ohne zu töten. – Aber wer diesen Mut nicht hat“, fügte er hinzu, “muss die Kunst des Tötens kultivieren.“ (Gandhi)
Ich erlaube mir an dieser Stelle einen differenzierteren Blick, da ich Ghandi nicht zustimme. Ich denke zum Beispiel, dass materielle Sabotage ein gutes Mittel ist. Das hat Mandela mit der ANC gegen die Apartheid getan, indem er die institutionellen Gebäude der rassistischen Unterdrückung in die Luft sprengte. Er achtete dabei darauf, niemanden zu verletzen oder zu töten. Dafür saß er 27 Jahre im Gefängnis.
Gandhi sagte: „Wenn wir unsere Frauen, uns selbst und die Orte, die wir für heilig halten, nicht durch die Kraft des Leidens, also durch Gewaltlosigkeit, verteidigen können, müssen wir Männer zumindest in der Lage sein, sie durch Kampf zu verteidigen.“ Dieses Zitat ist sexistisch, konzentrieren wir uns aber weiterhin auf seine Philosophie der Gewaltlosigkeit. Er sagt weiter: „Ich wiederhole es und werde es immer wieder wiederholen: Wer sich selbst oder seine Lieben oder ihre Ehre nicht schützen kann, indem er dem Tod gewaltlos ins Auge sieht, kann und muss sich der Gewalt gegen seinen Unterdrücker bedienen. Wer weder das eine noch das andere tun kann, ist eine Last.“
Wenn Gandhis Gewaltlosigkeit eine grundlegende Überzeugung hat, dann ist es die der Effektivität. Die Bereitschaft, sich selbst zu opfern, um das Ziel zu erreichen. Nicht einfach nur sitzen und aufstehen, wenn die Polizei es verlangt, oder sitzen bleiben und sich von der Polizei wegtragen lassen. Gandhis Gewaltlosigkeit ist opferbereit, sie verlangt von uns, dass wir bereit sind, wenn nötig, bis zum Verlust des eigenen Lebens zu gehen, um das Ziel zu erreichen. Wenn wir dazu jedoch nicht in der Lage sind, um nicht „eine Last“ zu sein, empfiehlt uns Gandhi, „sich mit Gewalt gegen seinen Unterdrücker zu wenden. “
Im Wiederstand stehen Gewalt und Gewaltlosigkeit nicht im Widerspruch zueinander. Martin Luther King antwortete denjenigen, die ihn aufforderten, sich von Krawallen zu distanzieren, „Barrikaden sind die Stimme derer, die man nicht hört“. Dies im Gegensatz zu Protestbewegungen, die sich manchmal von gewalttätigen Personen distanzieren. Wenn sie Gandhis Empfehlungen folgten, sollten sie sich jedoch stattdessen von der Masse der Menschen distanzieren, die weder bereit sind, durch Gewaltlosigkeit zum Sieg zu gelangen, noch bereit sind, die Unterdrückung mit Gewalt zu bekämpfen. Denn sie sind eine Bürde.
Es ist an der Zeit, diese Bürden am Fuße des Kreuzes abzulegen, Bruder Markus. Die Tür zum Aktivismus steht weit offen, es gibt sogar christliche Bewegungen, die sich in Lützerath bereits stark engagiert haben, wie die ökumenische Initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen“. Indem ich dieses religiöse Gewand trage, hoffe ich, Spiritualität in den Wiederstand zu bringen. Wie kann man die Mächtigen von ihrem Thron stürzen? Das war der Sinn meiner Geste.
2014 war ich bei einer Demonstration, bei der Rémi Fraisse durch eine Polizeigranate getötet wurde. Es war eine Demonstration gegen ein Staudammprojekt zur intensiven Bewässerung. Dieses Projekt wurde als illegal eingestuft und aufgegeben. Sein Tod hat mich traumatisiert, aber auch meinen Willen gestärkt, weiter dafür zu kämpfen, Naturräume vor der Zerstörung durch sinnlose Projekte zu bewahren. Durch andere Demonstrationen habe ich weiterhin Situationen erlebt, in denen es zu Spannungen zwischen den Demonstrant*innen und den Ordnungskräften kam.
In Frankreich erreichten wir den Projektstopp des Flughafens Notre-Dame-des-Landes und die Justiz erklärte mehrere riesigen Wasserbecken nach massiven und entschlossenen Massenprotesten für illegal. Aber dafür müssen wir zusammenhalten und uns auf ein konkretes Ziel zubewegen. Globale Veränderungen können das Ergebnis einer Vielzahl lokaler Siege sein. Die kurdische Bewegung in Rojava lehrt uns, dass es selbst in einem Umfeld von Krieg und intensiver Instabilität möglich ist, nach Selbstverwaltung und dem von Murray Bookchin beschriebenen libertären Kommunalismus zu streben. Überall können Orte des Widerstands entstehen. Und es gibt kein Dogma, keine moralischen Regeln, die den Geist der Kreativität erstarren lassen müssen. Wir müssen dafür kämpfen, dass in 1000 Jahren andere Gesellschaftsformen existieren können, ohne den Anspruch zu haben, sie sich heute auszudenken. Das Morgen gehört ihnen und sie werden wissen, wie sie darauf aufpassen müssen. Lass uns heute lernen auf unsere Gegenwart zu achten, damit es möglich ist, in 1000 Jahren und darüber hinaus noch auf diesem Planeten zu leben. Dass wir statt einer Zivilisation, die den gesamten Planeten beherrscht, schon jetzt Tausende anderer Zivilisationen und Lebensstile haben können. Desertieren und stoppen wir die zerstörerische kapitalistische Maschinerie, wo immer sie wütet. Wir haben kein Recht, unseren Planeten zu degradieren und das Recht auf weiteres menschliches, tierisches und pflanzliches Leben in der Zukunft zu gefährden. Dieses System der Ausbeutung und Unterdrückung muss kollabieren, bevor es die biologische Vielfalt und die Schönheit des Lebens vollständig zerstört.
Wir müssen Kraft schöpfen aus unseren freien Assoziationen. Diese Kraft kam während der Demonstration in Lützerath zum Ausdruck. Es gab den kollektiven Wagemut, zu versuchen, dieses Dorf zu retten. Es war ein historischer Moment. Wir waren vierschieden, hatten unterschiedliche Hintergründen, waren aber vereint in dem Willen, die Zerstörung von Lützerath zu stoppen. Es war dieser Wille, der am wertvollsten war. Wir waren 35.000 Menschen, und es gab nur 1.500 Polizisten. Als die Demonstration direkt auf das Dorf Lützerath zuzulaufen begann, konnten wir das Polizeiaufgebot dank der ländlichen Beschaffenheit der Felder instinktiv verteilen. Die Polizei versuchte schnell durch wahllose Angriffe und Schläge auf die Körper die Demonstrant*innen zu traumatisieren zu traumatisieren. Später versuchten einige hundert Menschen spontan, durch die Polizeilinie zu rennen. Manchmal scheiterte dies, meistens daran, dass die Umsetzung zu lange dauerte.
Die Polizei ahnte dies und zog ihre Kräfte genau an dem Ort zusammen, an dem der Wagemut zum Ausdruck kommen sollte. Doch zweimal kam es zu erfolgreichen Durchbrüchen, durch die die gesamte Demonstration an Raum gewann. Nachdem die Polizist*innen die ersten vorbeigehenden Personen geschlagen hatten, verließen sie ihre Position und rannten zu ihren Kolleg*innen im hinteren Teil. Die gesamte Demonstration konnte sich bis auf einige Dutzend Meter an Lützerath heranarbeiten. Dort war die Polizei viel enger zusammengerückt, die Polizeiwagen klebten fast aneinander und es gab keine ernsthaften weiteren Versuche. Obwohl die Motivation und der kollektive Wille da waren! Nach zwei erfolgreichen Durchbrüchen durch die Polizeilinien und dem Anblick von Polizist*innen, die im Schlamm versanken, war die Moral hoch! Wenn die Zehntausenden von Demonstrierenden beschlossen hätten, gleichzeitig zu gehen, wären wir durchgekommen. Sie wären gleichzeitig von der aus allen Richtungen vorrückenden Masse überholt worden.
Es hätte nur einer besseren Koordination unserer Bemühungen bedurft. Wie könnte man das tun? Ideal wäre ein Mittel zur Selbstorganisation von unten, das alle kennen und das in jeder Protestsituation eingesetzt werden könnte. Als wir mit Freund*innen über diese Idee diskutierten, kamen wir auf das Zeichen des gelben Kreuzes, das Symbol des Wiederstandes in Lützerath. Dieses Zeichen könnten alle machen, indem sie ihre beiden Arme vor sich verschränken. Es würde bedeuten: „Ich bin motiviert, mich durch die Polizeilinie vorwärts zu bewegen“. In dem Moment, in dem eine Person diese Geste macht, können alle anderen um sie herum entscheiden, ob sie es ebenfalls tun wollen oder nicht. Wenn nur wenige Menschen die Geste machen, wird die Idee nicht ausprobiert. Wenn es sich jedoch um ein massives Heben der Arme handelt, die kreuzweise in die Höhe gestreckt werden, werden sich die Körper natürlich gemeinsam in Bewegung setzen. Die Bedeutung dieser Geste muss vollkommen gewaltfrei sein, was eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass so viele Menschen wie möglich an der Demonstration teilnehmen können.
Ich weiß, wie sehr insbesondere in Deutschland die Debatten über Gewalt und Gewaltlosigkeit aufwühlen und spalten. Wenn der Wunsch geäußert wird, diese Strategie auszuprobieren, sollte man ihr die Gelegenheit geben, zu existieren. Bevor man mit der Geste beginnt, sollte man das Polizeiaufgebot auf größere Abstände aufziehen, vor allem in ländlichen Gegenden, wo Platz vorhanden ist. Das Ziel sollte sein, Lücken zu öffnen, durch die die Demonstration strömen kann. Diejenigen, die am entschlossensten sind und Schläge aushalten können, werden ganz vorne sein. Mit dem massiven Vorrücken der restlichen Menschen wird der Moment des Kontakts sehr kurz sein und weniger lang als bei herkömmlichen Auseinandersetzungen. Schnell wird die Kraft der koordinierten Masse die Oberhand über die Polizei gewinnen, die aufgrund der Gleichzeitigkeit der Aktion schnell in die Enge getrieben wird. Wenn Polizist*innen besonders gewalttätig sind, können die Entschlossensten versuchen, sie zu umarmen, wie Bruder Markus es vorschlug. Ein Polizist, der gleichzeitig von drei anderen umarmt wird, wird es schwer haben, seine Gewalt fortzusetzen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass sie nicht erstickt werden. Wenn eine Person die Gelegenheit nutzt, um zu versuchen, eine*n Polizist*in zu schlagen, können die anderen Demonstrant*innen sie ebenfalls umarmen, damit sie sich beruhigt. Dies ist jedoch eher unwahrscheinlich und war nicht der Fall, als wir zweimal die Polizeilinien passieren konnten. Die Demonstrant*innen waren eher daran interessiert, zu rennen, um das Dorf zu erreichen.
Tolstoi, Iwan Illitsch oder Jacques Ellul sind christlich-anarchistische Schriftsteller, die mich inspirieren.
Ich habe eine lutherische Erziehung genossen. Nachdem ich von der Gewalttätigkeit von Luthers Äußerungen erfahren hatte, stellte ich diese in Frage. Über die armen Bäuer*innen, die sich gegen die Steuern und die Unterdrückung durch die Fürsten auflehnten, sagte er, an die Ritter der Fürsten gerichtet: „Man muss sie in Stücke reißen, sie erwürgen, ihnen die Kehle durchschneiden, heimlich und sogar öffentlich, wie man tollwütige Hunde schlachtet! Deshalb, liebe Herren, schlitzt ihnen die Kehle auf, tötet sie, erwürgt sie, befreit sie hier, rettet sie dort! Wenn ihr im Kampf fallt, werdet ihr nie einen heiligeren Tod haben. “
Angesichts so vieler lutherischer Gewalt, die sich zum Verbündeten und Unterstützer der Mächtigen machte, kann ich nur bedauern, dass die Bauernaufstände und auch Thomas Müntzer letztendlich niedergeschlagen wurden. Das Andenken der Besiegten wird oft von dem an die Sieger verfälscht. Die armen, revoltierenden Bäuer*innen sollen Monster gewesen sein und Luther ein Heiliger?
Die wahren Fanatiker sind die Herrschenden in dieser Welt, die die Menschen in Kriegen aufeinander losgehen lassen, es sind die Waffenhändler, die überall aus dem heiligen Tempel unseres Lebens vertrieben werden müssen, wenn ein Teil unserer Steuern den Tod finanziert. Die Präsidenten und Machthaber der einzelnen Staaten sollten mit gutem Beispiel vorangehen und zuerst gegeneinander kämpfen, bevor sie ihre Bevölkerung zum Töten schicken. Laut dem Jahresbericht des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) waren die größten Waffenhändler zwischen 2019 und 2023 die USA, Frankreich, Russland, China und Deutschland.
Wir müssen allen Kriegen und der Zerstörung des Lebens auf der Erde ein Ende setzen. Jeden Tag verdunkelt sich der Horizont ein wenig mehr. Die Menschen beäugen sich jeweils mit immer größerem Misstrauen, obwohl sie sich zusammenschließen sollten. Die Aussichten auf Weltfrieden schwinden, da Waffen Leben auslöschen und Tod säen und noch mehr Hass in den traumatisierten Herzen wachsen lassen. Wir brauchen Erfolge bei allen Herausforderungen, denen sich die Menschheit stellen muss.
Im Februar vor drei Jahren nahm der Krieg in der Ukraine eine noch tragischere Wendung. Innerhalb von zwei Wochen stellten wir mit Bekannten ein Projekt für einen Konvoi auf die Beine, der von der Stadt Commercy aus etwa 30 Krankenwagen an die ukrainische Grenze bringen sollte. Ich war für die Koordination mit allen sechzig Freiwilligen zuständig. Wir schafften es und gründeten später den Verein „Against War Convoy“, um weiterhin einige Konvois durchzuführen, die immer kleiner wurden, je länger der Krieg dauerte. Unser Bestreben war es, die Verwundeten zu versorgen, und ich hatte einen Traum in meinem Herzen: die Vision, dass die Frontlinie von Hunderttausenden von Krankenwagen aus ganz Europa und anderen, die auf der Seite des russischen Volkes ankamen, überschwemmt werden würde. Dass es tausendmal mehr Krankenwagen als Panzer gibt, damit die Fahrer der Panzer gezwungen sind, darüber zu fahren, um durchzukommen. Dann würden sie schließlich mit zu schwerem Herzen weinen und Frieden schließen. Das ist utopisch. Wir leben auch im Zeitalter des Internets und kommunizieren über dieses Mittel über Landesgrenzen hinweg. Ich dachte, es wäre gut, einen großen Friedensmarsch zwischen den Menschen Europas und Russlands zu organisieren.
Wir brauchen Radikalität und Kreativität.
Wie der Film „Lord Of War“ gezeigt hat, sind unsere Waffen überall zu finden, das Geschäft mit dem Tod kennt keine Ethik und hat es geschafft, sich um uns herum zu etablieren durch den teilweise verlogenen Mythos der „Verteidigung der Nation“. Was machen unsere Waffen im der Demokratischen Republik Kongo in den Händen von hunderten von bewaffneten Gruppen? Sie verursachen einen Völkermord an fast 10 Millionen Menschen, über den nicht oder kaum gesprochen wird, während vor Ort die beispiellose Ausbeutung von Mineralien für unsere elektronischen Geräte fortgesetzt wird. Was machen unsere Waffen in Saudi-Arabien, die den Jemen ins Chaos stürzen?
Das muss aufhören.
Überall auf der Welt muss ein Wettlauf zur Abrüstung durchgeführt werden. Ein großer Wettbewerb für den Frieden. Jede Person, die in der Rüstungsindustrie arbeitet und desertiert, jede Blockade oder Sabotage von Rüstungsbetrieben würde Punkte bringen. Diese Sabotagen würden mit demselben Geist durchgeführt werden wie die des ANC, an dem Mandela teilnahm, d. h. ohne Verletzte oder Opfer zu verursachen. Und eine große Weltrangliste, die anhand der Informationen über die Aktionen in jedem Land aktualisiert würde, würde Jeden dazu bringen, der Erste auf der Liste sein zu wollen. Derjenige, in dem die radikale Sehnsucht nach Frieden am stärksten zum Ausdruck kommt. Natürlich würden die größten Waffenhändler mit einem Malus beginnen.
Vielleicht werden diese beiden Ideen, die Geste zur Kommunikation bei Demonstrationen und der weltweite Friedenswettbewerb, keinen Anklang finden. Vielleicht nicht sofort. Aber ich konnte sagen, was mir auf dem Herzen lag.
Der „Mönch von Lützerath
Monsieur le juge,
Me voici devant vous pour répondre de l’accusation d’être le Moine de Lützerath. Mais comment répondre face à une institution policière et judiciaire qui a engagé 270 procédures contre des personnes venues manifester ce jour-là (600 depuis le début de la lutte)? Et aucune contre des policiers qui aboutisse véritablement à des condamnations? Ces policiers qui représentent la loi mais n’ont pas le courage d’assumer face à la justice en disant: „j’ai frappé un crâne avec ma matraque“.
Comment répondre, quand l’attention que l’on portera sur qui je suis, ce que je fais dans la vie, influencera la décision. Comme si le fait que je sois banquier ou en recherche d’emploi devait avoir un impact sur la sentence. Les personnes riches, les stars ou les politiciens s’en sortent souvent mieux que les autres. Les choses n’ont presque pas changé depuis plus de 300 ans où La Fontaine disait : „Selon que vous serez puissant ou misérable, les jugements de cour vous rendront blanc ou noir…“.
Dans cette affaire qui a impacté la société allemande par une mobilisation historique de 35 000 personnes et la propagation massive sur les réseaux de la vidéo du moine qui pousse un policier dans la boue; il y a seulement 16 places assises pour assister à l’audience que devront se partager les médias, mes proches et mes amis, ainsi que les soutiens et personnes curieuses.
Un an après la manifestation de Luetzerath et la mise en place d’une commission EK Luetzerath chargée d’enquêter pour retrouver les manifestants qui ont jeté de la boue, une identité du moine est révélée dans la presse. Il serait français. Une source policière alimentera un article du journal conservateur à sensation „BILD“ qui ira jusqu’à partager mon nom et prénom. C’était un article à charge, écrit avec mépris qui se terminait par „Loïc S. risquerait jusqu’à cinq ans de prison“ – afin de me faire peur. Quand j’ai lu cet article de BILD après sa publication le 10 janvier 2024, j’ai eu la certitude que j’allais être visé par un procès. Sinon, aucun journaliste n’aurait osé publier autant d’informations personnelles dans la presse, surtout mes nom et prénom.
J’ai alors décidé de ne pas attendre d’avoir la convocation du tribunal, et de montrer que je n’avais pas peur d’un procès. Un ami m’a proposé de réagir à ces accusations via un journal allemand. J’ai réalisé une interview dans le média „Stern“ que je ne connaissais pas. Parallèlement, je contacte mon avocat en Allemagne qui fait les démarches pour en savoir plus sur l’enquête me concernant, nous réalisons que le dossier est relativement fébrile. Je commence à regretter d’avoir fait cette interview. Deux semaines après la parution de l’article du média „Stern“, mon avocat m’appelle pour me dire qu’ils abandonnent les poursuites contre moi faute de preuves suffisantes. Je suis heureux de l’apprendre mais dégoûté d’avoir réalisé cette interview qui risquait alors de devenir un nouvel élément de preuve. C’est malheureusement ce qui arrivera. J’ai tenu à vous expliquer ce cheminement, car je lis dans la presse allemande que je me serais dénoncé moi-même, faisant un „coming out“. Si j’avais vraiment voulu dire que c’était moi le moine, pensez-vous que j’aurais attendu un an pour le faire? Pourquoi ne l’aurais-je pas fait tout de suite, au moment où la vidéo était très présente dans l’actualité allemande? J’aurais préféré que cette figure reste mystérieuse et anonyme.
Il n’a pas été facile de réaliser cette déclaration, car pour avoir un débat d’idée il faut de la matière, lorsque j’ai reçu votre invitation par courrier avec des articles de loi du code pénal, je n’ai pas eu beaucoup d’inspiration.
Le supérieur de l’ordre des Franciscains, frère Markus, par voie de presse, a prononcé un jugement disant : „il a mal agi“ – à propos de celui qu’il qualifie de „faux moine“. Dans une interview „Würde ein echter Mönch Polizisten schubsen?“ réalisé avec le journal ZEIT, il a pu apporter un peu de matière au débat.
Je voudrais tout d’abord dire que j’apprécie sa franchise et le témoignage de son engagement qu’il a donné dans le passé contre la „Deutsche Bank“ avec une pancarte qu’il tenait sur laquelle était écrit „Notre système économique marche sur des cadavres“, une image très lourde de sens qui est toujours d’actualité. C’est un défi ultime que de savoir comment rendre visible ici la souffrance qu’accomplissent les rouages de la machine capitaliste, souvent loin de nos yeux, là où gisent les cadavres.
Au début d’une manifestation partie du village de Keyenberg, près de Lützerath, Juan Pablo est venu de Colombie pour parler d’une mine de charbon dans son pays, bien plus grande que la mine à ciel ouvert de Garzweiler, pourtant la plus grande d’Europe. En Colombie, la lutte des populations indigènes pour préserver leurs villages et leurs forêts s’était terminée dans le sang, il avait perdu beaucoup des siens. Et, comble de l’horreur, il a déclaré que le charbon était exporté de là-bas vers l’Allemagne, „notre système économique marche sur des cadavres“. L’Afrique, l’Inde, l’Amérique latine, la Chine.
Une Chine que nous critiquons avec notre bonne conscience propre aux pays occidentaux, alors que nous profitons d’un nombre considérable de biens de consommation qui y sont produits. Nos élites font des alliances économiques avec toute l’oppression du capitalisme mondialisé. La bande dessinée et le film „Snowpiercer“ permettent d’illustrer les mécanismes modernes, les différents niveaux de conscience et de perception de la souffrance. Plus nous nous rapprochons des élites et des pouvoirs, plus nous vivons dans l’illusion. Brisons les illusions et lisons l’œuvre de Jack London „Le talon de fer“, afin de ne plus faire la guerre entre les peuples, mais contre les puissants de ce monde.
Pour le frère Markus, il suffit de pousser un policier dans la boue pour ne plus être un moine. C’est la sentence ultime, le jugement dernier. Ici, le policier n’a même pas été blessé comme on a pu l’apprendre par la presse. La situation est même inhabituelle et plutôt amusante pour une grande partie des personnes derrière leur écran. Pensons un instant aux quelques millions de gens à travers le monde qui ont pu rire et ainsi prolonger leur espérance de vie. Rien de froid, rien de tragique. Mais l’affront est là, c’est le renversement du rapport de domination. Une personne pouvait être un instant, grâce à la boue, supérieure à la police. La police devrait être toute-puissante et pouvoir tout maîtriser. Lorsque le frère Markus dit : „Mais ce faisant, il profite de leur impuissance“, n’est-ce pas leur cas à chaque instant? N’avons-nous pas constamment en face de nous des policiers qui profitent de notre impuissance?
Moi non plus, je n’aime pas que l’on „exploite“ notre „impuissance“. Je n’aime pas que des milliers de personnes soient frappées par des policiers enragés, criant et brandissant leurs matraques. Dès le début, la police a chargé aveuglément. J’ai vu des visages en sang et des gens inconscients sur le sol. J’ai pleuré trois fois tellement la violence était insupportable. Les réseaux activistes de Lützerath ont fait savoir que 45 personnes avaient été blessées à la tête par la police pendant la manifestation. 46 avec moi, j’ai été frappé au visage sans raison par un policier alors que je filmais une scène de violence policière. J’ai la chance d’avoir eu simplement quelques rougeurs passagères. Et comme les activistes ne sont pas aussi organisés que l’institution policière, on ne saura jamais le nombre exact de manifestants blessés, beaucoup de gens sont rentrés chez eux traumatisés. J’ai essayé la stratégie de ne pas bouger quand la police chargeait, en nous tenant mutuellement par les bras. C’était en quelque sorte sacrificiel, assez efficace pour tenir les positions, mais inutile dans l’espoir que la police ne soit pas violente, et donc beaucoup trop traumatisant à la vue des blessés graves et du sang. Je déteste voir du sang. J’ai moi-même reçu un coup de matraque sur le coude sans raison.
Pendant la moitié du temps de la manifestation, je filmais en direct pour un média sur les réseaux sociaux de Gilets Jaunes en France. Je ne voulais vraiment pas me faire remarquer, je restais de temps en temps avec un groupe de chrétiens du mouvement „Kirchen im Dorfen Lassen“ que j’apprécie. En tout, j’ai dû rester plusieurs mois depuis l’année 2020 à Luetzerath, deux femmes chrétiennes à l’origine du Mahnwache de Luetzerath m’ont même déposé à l’hôpital de Erkelenz après que j’aie eu la maladie de Lyme, une tique que j’avais attrapée dans un champ de fraises près de Meuchefitz. C’était pendant la période du COVID, j’avais de plus en plus de courbatures sur le côté droit de mon corps, je pensais que j’étais touché par le virus alors je m’étais isolé dans une pièce. C’était dans la maison que le dernier paysan de Lützerath prêtait aux activistes. Une fois à l’hôpital de Erkelenz, j’ai pu être soigné de manière efficace.
Revenons à la manifestation. Lors d’une charge policière incompréhensible comme il y en avait beaucoup ce jour-là au milieu des manifestants, alors que je filmais, j’ai voulu empêcher cette violence policière déchaînée. Un policier court juste à côté de moi, je lui ai fait un croche-pied et il tombe par terre de son propre élan. Je n’avais pas du tout envisagé de faire cela. C’était une réaction spontanée, plus forte que moi. Je ne voulais pas pleurer une quatrième fois en voyant des personnes se faire tabasser. J’ai trouvé que c’était une action non-violente d’empêcher ce policier d’être violent. J’ai eu le sentiment d’être efficace. Je cours ensuite afin de ne pas me faire attraper, je n’arrêtais pas de dire : „Qu’est-ce que j’ai fait? Qu’est-ce que j’ai fait?“ et j’ai arrêté le direct puis supprimé la vidéo.
Récapitulons : Depuis le début de la manifestation, j’avais reçu un coup au visage, un autre sur le coude, j’ai pleuré trois fois en voyant le sang, la violence policière; ce petit croche-pied est donc ma première réaction.
Frère Markus aurait préféré que je serre le policier dans mes bras. Mais comment y arriver après cette expérience de violence? Combien de fois cela lui arrive-t-il de serrer dans ses bras quelqu’un qui vous frappe sans raison au visage et au coude avec une matraque? Il est vrai que par rapport à la situation dans la boue, il aurait été intéressant de prendre dans mes bras le policier qui était embourbé, mais il m’aurait probablement rejeté de la même manière qu’il a rejeté d’un geste menaçant la petite pancarte que je voulais déposer.
Il est facile de proclamer des jugements moraux sur l’importance de la non-violence, mais comment les mettre en pratique tout en ayant un objectif efficace pour gagner? Si Frère Markus avait effectivement participé à la manifestation, il me serait plus facile d’entendre ses paroles et conseils. Mais je n’ai pas l’impression de discuter avec quelqu’un qui a aujourd’hui les mêmes craintes que moi et qui voit la nécessité de faire quelque chose pour empêcher que le système capitaliste ne détruise les générations futures.
Maintenant que j’ai dit cela, j’espère du fond du cœur qu’à la prochaine grande manifestation, ceux qui le veulent viendront serrer un policier dans leur bras. Nous avons besoin de toutes les forces éveillées et sensibles!
Le policier s’est relevé de mon croche-pied et a rejoint ses collègues qui ont enchaîné les coups de matraque, il était juste un peu en retard dans son exercice de la violence et n’a pas pu donner autant de coups qu’il l’aurait voulu. En soi, ce n’est pas tragique, au contraire. Si tous les policiers avaient été maîtrisés dans la boue par un millier de moines, le reste de la manifestation aurait pu aller jusqu’à Lützerath. Nous aurions sauvé ce village et les magnifiques cabanes dans les arbres. Un grand banquet festif aurait duré toute la nuit. En chassant les machines destructrices et la police, nous aurions pu reconstruire la merveilleuse utopie qui s’exprimait à Luetzerath.
Ce jour-là, il y avait quelque chose de bien pire que de pousser un policier dans la boue. Il y avait une violence policière sans précédent. J’ai vu des policiers se précipiter dans toutes les directions avec leurs matraques et frapper des gens qui étaient solidaires les uns des autres et qui ne réagissaient pas. Et plus tard, la foule a répondu par des jets de boue et quelques feux d’artifice, ce qui était ridicule quand on sait que les policiers étaient protégés de la tête aux pieds par une multitude de protections. Et je suis vraiment très curieux d’avoir une description détaillée des blessures des policiers, car je crains qu’il s’agisse d’un effet d’annonce destiné à légitimer une violence policière sans précédent. 70 policiers blessés, c’est une blague, ou alors la police allemande a vraiment un problème avec la boue. D’un côté vous exagérez les violences qu’auraient subi les policiers et de l’autres vous restez indifférents sur les violences que les personnes venues manifester ont subi. Si c’était un policier sans casque qui se prenait un coup de matraque sur la tête, avec son crâne ensanglanté à en finir hospitalisé, je peux vous assurer qu’il y aurait eu bien plus d’attention médiatique. On aurait tout fait pour retrouver la personne et elle aurait été enfermée aussitôt! Mais quand c’est un policier qui le fait sur un manifestant, rien, ou si peu de réaction de la part de vos institutions!
Les coups sur la tête sont illégaux, la police ne devrait-elle pas respecter et faire respecter la loi ? A-t-on entendu le chef de police les traiter de „pseudo-policiers“, comme Markus m’a traité de „pseudo-moine“? Il y a suffisamment de vidéos sur Internet où l’on voit les forces de l’ordre frappant les têtes. La critique s’exerce-t-elle avec la même dureté que celle dont vous avez fait preuve à mon égard? Je n’ai fait que pousser dans la boue. La seule victime dans cette scène est l’orgueil d’une police et d’un État qui ne savent plus comment réagir. Par ailleurs, beaucoup de policiers ont poussé des personnes dans la boue ce jour-là. Ce ne serait-donc pas l’action de pousser dans la boue qui est problématique, mais quel habit porte celui qui le fait.
Le frère Markus a affirmé que s’il était victime de violence policière, il „n’utiliserait pas la contre-violence mais porterait plainte“, tout en étant convaincu de „laisser les médias orchestrer entièrement le procès“. Je veux bien admettre que s’il avait été dans cette manifestation, bloquant une charge policière et qu’un policier l’avait frappé à la tête avec sa matraque, il y aurait peut-être eu un procès. Il l’aurait peut-être même gagné. Mais Frère Markus n’était pas là, contrairement à la violence de la police, elle, bien présente.
Plusieurs personnes ont été hospitalisées pour ces blessures. Un procès contre les policiers violents est-il en vue? Non, on recherche activement des personnes dont le crime est d’avoir voulu défendre Lützerath, probablement à cause de jets de projectiles boueux traumatisants pour la police allemande. Si les mêmes violences policières avaient eu lieu contre Markus, peut-être y aurait-il eu un procès qu’il aurait pu gagner. Cela est-il dû au fait qu’il est le supérieur de l’ordre franciscain? Il existe une forme d’inégalité de traitement. En raison du titre ou de la fonction que l’on a, on peut bénéficier de privilèges que d’autres n’auraient pas.
Il n’y a également pas eu de procès contre des policiers violents lors des manifestations du G20 à Hambourg, bien qu’il y ait eu un très grand nombre de blessures graves, de plaintes pour violences policières et de vidéos relatant les méfaits. Olaf Scholz ira jusqu’à mentir en prétendant „qu’il n’y a pas eu de violences policières au G20“. A-t-il menti également dans l’affaire de fraudes fiscales „CumEx“ et les 47 millions d’euros que la ville d’Hambourg n’a pas pu récupérer? Si c’est le cas, Olaf Scholz a fait trois fois plus de dégâts financiers à la ville de Hambourg que les manifestations du G20.
Max Stirner disait : „Aux mains de l’individu la force s’appelle crime, aux mains de l’État la force s’appelle droit.“ Il veut dire que c’est absurde d’appeler droit la violence qui est un crime. Je crois comme lui que la violence est problématique dans tous les cas. Et à chaque fois qu’elle s’exprime, elle doit être questionnée. Figer son usage nous empêche de réfléchir à la légitimité et à la justice. De quel côté à Luetzerath se situe l’usage légitime de la violence? Dans la défense du village et ses expérimentations de vie? Ou dans la destruction et l’exploitation du charbon qui condamne chaque jour un peu plus les générations futures? La question de la légitimité de l’usage de la violence doit se poser dans chaque situation conflictuelle.
Peut-on agir avec succès tout en restant pacifique? Cela demande de s’intéresser à l’efficacité de l’action non-violente et l’objectif à atteindre.
Le frère Markus a dit : „Comme le Mahatma Gandhi, il suffit de rester debout et d’endurer. Ou oser quelque chose de surprenant : serrer les policiers dans ses bras au lieu de les pousser.“
Si Frère Markus veut serrer un policier dans ses bras, que ce dernier le frappe, obtenant un procès et qu’il le gagne, pourquoi pas. Toutes les stratégies doivent s’unir pour éviter la catastrophe. Il est toutefois important de demander à l’autre personne si elle est d’accord pour un câlin, sinon cela peut aussi être une forme de violence.
Gandhi! Tout le monde est Gandhi aujourd’hui, on le cite, on s’identifie à lui, on se l’approprie. Mais le connaissons-nous vraiment? Sur le point des compromis face à la colonisation, Gandhi était d’ailleurs hautement problématique, mais c’est un autre débat.
La non-violence de Gandhi était extrêmement exigeante. Il affirmait qu’elle „ne peut être enseignée à ceux qui craignent la mort et n’ont pas la force de résister.“ Elle versait même jusqu’au suicidaire : „L’histoire est pleine d’exemples d’hommes qui, par leur mort courageuse, la compassion sur les lèvres, ont changé le cœur de leurs adversaires violents. […] L’autodéfense […] est le seul acte honorable qui reste quand on n’est pas prêt à s’immoler par le feu.“ Sa non-violence impliquait „le courage froid de mourir sans tuer. – Mais celui qui n’a pas ce courage“, ajoutait-il, „doit cultiver l’art de tuer.“ (Gandhi) Je me permets à ce stade de nuancer Gandhi, car je ne suis pas d’accord. Je pense par exemple que le sabotage matériel est un bon moyen d’action. C’est ce qu’a fait Mandela contre l’apartheid avec l’ANC, allant jusqu’à faire sauter les bâtiments institutionnels de l’oppression raciste, tout en faisant attention de ne blesser ou de ne tuer personne. C’est la raison pour laquelle il a fait 27 ans de prison.
Gandhi disait que „si nous ne pouvons nous défendre, nos femmes et nous-mêmes, et les endroits que nous tenons pour sacrés, par la force de la souffrance, c’est-à-dire la non-violence, nous devons, nous, les hommes, au moins être capables de les défendre en combattant.“ Il y a du sexisme dans cette citation, mais restons concentrés sur sa philosophie de la non-violence. Il dit encore: „Je le répète et le répéterai encore et encore, celui qui ne peut se protéger lui, ou ses proches, ou leur honneur, en affrontant la mort non violemment, peut et doit se servir de la violence contre son oppresseur. Celui qui ne peut faire ni l’un ni l’autre est un fardeau.“
Si la non-violence de Gandhi a une conviction fondamentale, c’est celle de l’efficacité. Être prêt à se sacrifier pour atteindre son objectif. Pas simplement s’asseoir et se lever quand la police le demande ou rester assis et se laisser emporter par la police. La non-violence de Gandhi est sacrificielle, elle nous demande à être prêt, si nécessaire, à aller jusqu’à la perte de sa propre vie afin d’atteindre l’objectif. Mais si nous n’en sommes pas capables, afin de ne pas être „un fardeau“, Gandhi nous recommande de „se servir de la violence contre son oppresseur.“
Dans la lutte, la violence et la non-violence ne s’opposent pas.
Martin Luther King lui-même répondait à ceux qui lui demandaient de se distancier des émeutes „les barricades sont la voix de ceux qu’on n’entend pas“, contrairement à ce que font parfois les mouvements de protestation qui se distancient des personnes violentes. Alors que si l’on suit les recommandations de Gandhi, il faudrait plutôt se désolidariser de la masse des gens qui ne sont ni prêts à être efficaces par la non-violence pour parvenir à la victoire; ni prêts à lutter contre l’oppression par la violence. Car ce sont des fardeaux.
Il est temps de déposer ces fardeaux au pied de la croix, frère Markus.
La porte de l’activisme est grande ouverte, il y a même des mouvements chrétiens qui se sont déjà fortement engagés à Lützerath, comme l’initiative œcuménique „Die Kirche(n) im Dorf lassen“.
En portant cet habit religieux, j’espère apporter de la spiritualité dans le combat. Comment faire tomber les puissants de leur trône? C’était le sens de mon geste.
En 2014, j’étais dans une manifestation où Rémi Fraisse a été tué par une grenade policière. C’était une manifestation contre un projet de barrage pour l’irrigation intensive, ce projet a été statué illégal et a été abandonné. Sa mort m’a traumatisé, elle a aussi renforcé ma volonté de continuer à me battre pour sauver des espaces naturels de leur destruction par des projets absurdes. A travers d’autres manifestations, j’ai continué à vivre des situations de tensions entre les manifestants et les forces de l’ordre.
En France nous avons eu l’abandon de l’aéroport de Notre-Dame-des-Landes, et la justice qui a déclaré illégales plusieurs méga-bassines suites à des mobilisations massives et déterminées. Mais pour cela, il faut que nous soyons soudés. Que nous avancions vers un objectif concret. Un changement global peut être le fruit d’une multitude de victoires locales. Les Kurdes nous apprennent que même dans un contexte de guerre et d’instabilité intense, il est possible de tendre vers l’autogestion et le municipalisme libertaire décrit par Murray Bookchin. Partout, des poches de résistance peuvent naître. Et il n’y a pas de dogme, pas de règles morales qui doivent figer l’esprit de créativité. Il faut se battre pour que dans 1000 ans des formes de sociétés puissent exister, sans prétention de les imaginer aujourd’hui, demain leur appartient et elles sauront en prendre soin. Apprenons déjà à prendre soin de notre présent afin qu’il soit possible de vivre encore sur cette planète dans 1 000 ans et au-delà. Qu’au lieu d’une civilisation qui domine l’ensemble de la planète, on puisse avoir des milliers d’autres civilisations ou styles de vie plus sauvages dès à présent. Désertons et enrayons la machine capitaliste destructrice, partout où elle sévit. Nous n’avons pas le droit de dégrader notre planète, de compromettre le droit à d’autres vies humaines, animales et végétales d’exister dans le futur. Ce système d’exploitation et d’oppression doit s’effondrer avant qu’il ne détruise complétement la biodiversité et la beauté de la vie.
Nous avons besoin de retrouver de la puissance depuis la libre association de nos existences. Cette puissance s’est exprimée pendant la manifestation à Luetzerath, il y a eu l’audace collective d’essayer de sauver ce village. C’était un moment historique. Nous étions différents, d’horizons multiples, mais ensemble dans la volonté d’arrêter la destruction de Luetzerath. C’est cette volonté qui fut la plus précieuse.
Nous étions 35 000, et il n’y avait que 1 500 policiers. Lorsque la manifestation s’est mise à dévier directement vers le village de Luetzerath, nous avons pu instinctivement étaler le dispositif policier grâce à la configuration rurale des champs. Rapidement, la police a tenté de traumatiser en chargeant de manière aléatoire, frappant les corps. Par la suite, des tentatives de passer au travers de la ligne policière en courant étaient engagées spontanément par quelques centaines de personnes. Parfois c’était un échec, le plus souvent à cause du fait que cela prenait trop de temps à se mettre en place. La police le pressentait, rassemblant alors ses forces à cet endroit précis où l’audace allait s’exprimer. Mais à deux reprises, des percées victorieuses ont permis à l’ensemble de la manifestation de gagner du terrain. Les policiers, après avoir frappé les premières personnes qui passaient, quittaient alors leur position et couraient à leur tour pour rejoindre leurs collègues à l’arrière. L’ensemble de la manifestation a pu s’approcher jusqu’à quelques dizaines de mètres de Luetzerath. Là, les policiers étaient beaucoup plus resserrés, les camions de polices étaient presque collés les uns aux autres et il n’y a pas eu véritablement d’autres tentatives. Bien que la motivation et l’envie collective étaient là! Après deux passages réussis au travers des lignes policières et le spectacle des policiers qui s’enfoncent dans la boue, le moral était haut ! Si les dizaines de milliers de manifestants avait décidé d’y aller en même temps, nous serions passés. Ils auraient été dépassés simultanément par la masse avançant de toutes parts.
Il aurait suffit d’une meilleure coordination de nos aspirations.
Comment faire? L’idéal serait d’avoir un moyen d’auto-organisation depuis la base, un moyen qui pourrait être utilisé dans n’importe quelle situation de manifestation et que tout le monde connaîtrait. En discutant avec des amis de cette idée, c’est le signe de la croix jaune, symbole de la lutte de Lützerath qui est resté. C’est un signe simple que chacun pourrait réaliser en croisant ses deux bras en face de soi. Ce signe signifierait : „Je suis motivé pour avancer à travers la ligne policière.“ À partir du moment où une personne fait ce geste, tous les autres autour peuvent décider ou non de le faire également. Si peu de monde fait le geste, l’idée n’est pas essayée. Mais si c’est une levée massive de bras en croix qui s’élève, naturellement, les corps se mettront ensemble en mouvement. La signification de ce geste devra être complétement non-violente, c’est une condition importante afin qu’un maximum de personnes présentes dans la manifestation puissent y participer. Je sais combien, notamment en Allemagne, les débats sur la violence et la non-violence agitent et divisent. Si l’envie d’essayer cette stratégie s’exprime, il faudra lui laisser l’occasion d’exister.
Avant de commencer à faire le geste, il est préférable d’espacer le dispositif policier, surtout en milieu rural où il y a de la place. L’objectif sera de tenter d’ouvrir des brèches pour que la manifestation puisse s’engouffrer. Les personnes les plus déterminées et capables d’endurer des coups se placeront à l’avant. Avec l’avancée massive du reste des personnes, le moment du contact sera très bref et moins long que pendant des affrontements classiques. Rapidement, la puissance de la masse coordonnée prendra le dessus sur la police qui se trouvera rapidement acculée à cause de la simultanéité de l’action. Si jamais des policiers sont particulièrement violents, les plus déterminés pourront tenter de faire des câlins comme le frère Markus l’a suggéré, un policier qui se retrouve sous trois câlins simultanément aura du mal à continuer à exercer sa violence. Il faudra faire attention de ne pas les étouffer pour autant. Si une personne en profite pour tenter de frapper un policier, les manifestants pourront également lui faire un câlin pour qu’il se calme. Mais cela a peu de chance d’arriver car ce n’est pas arrivé à Luetzerath quand à deux reprises le cortège a passé les lignes policières. Les manifestants étaient plus intéressés à courir afin d’atteindre le village.
Tolstoï, Ivan Illitch ou Jacques Ellul sont des écrivains anarchistes chrétiens qui m’inspirent.
Ayant reçu une éducation luthérienne, je l’ai remise en question après avoir pris connaissance de la violence des propos de Luther. C’était à l’égard des pauvres paysans qui se révoltaient contre les impôts et l’oppression des princes, il disait, en s’adressant aux chevaliers des princes:
„Il faut les mettre en pièces, les étrangler, les égorger, en secret et même en public, comme on abat des chiens enragés ! C’est pourquoi, chers messieurs, égorgez-les, tuez-les, étranglez-les, libérez-les ici, sauvez-les là ! Si vous tombez au combat, vous n’aurez jamais une mort plus sainte.“
Face à tant de violence luthérienne qui s’est faite l’allié et le soutien des puissants, je ne peux que regretter que les révoltes paysannes ainsi que Thomas Müntzer aient fini par être écrasés. La mémoire des vaincus est souvent travestie par celles des vainqueurs. Ces pauvres paysans révoltés seraient des monstres et Luther un saint?
Les véritables fanatiques, ce sont les puissants de ce monde qui font s’entretuer les peuples dans les guerres, ce sont les marchands d’armes qu’il faut partout, chasser du temple sacré de nos vies quand une partie de nos impôts finance la mort. Que les leaders de chaque Etat montrent l’exemple et se battent d’abord entre eux, avant d’envoyer respectivement leurs peuples se faire massacrer! Selon le rapport annuel de l’Institut international de recherche sur la paix de Stockholm (SIPRI), entre 2019 et 2023, les plus grands trafiquants d’armes sont les États-Unis, la France, la Russie, La Chine et l’Allemagne.
Il nous faut mettre fin à toutes les guerres et à la destruction de la vie sur terre. Chaque jour l’horizon s’assombrit un peu plus. Les peuples se regardent respectivement avec de plus en plus de méfiance alors qu’ils devraient se rassembler contre les puissants. Les perspectives de paix mondiale s’effritent à mesure que les armes ôtent la vie et sèment la mort, faisant pousser encore plus de haine dans les cœurs traumatisés. Nous avons besoin de victoires sur l’ensemble des défis que doit affronter l’humanité.
Il y a 3 ans, un mois après la manifestation de Luetzerath, la guerre en ukraine prenait un tournant plus tragique. Nous avons monté en deux semaines un projet de convoi au départ de la ville de Commercy avec des connaissances pour ramener une trentaine d’ambulances à la frontière ukrainienne. J’étais chargé de la coordination avec l’ensemble des soixantes bénévoles. Nous avons pu le faire, et par la suite créer une association „Against War Convoy“ afin de continuer à réaliser quelques convois qui devenaient de plus en plus petit à mesure que la guerre s’éternisait. Notre aspiration était d’amener de quoi soigner les blesser, et j’avais un rêve au fond de moi, la vision de la ligne de front envahie par des centaines de milliers de véhicules ambulanciers venant de toute l’Europe et d’autres arrivant du côté du peuple russe. Qu’il y ait mille fois plus d’ambulances que de chars, afin que les conducteurs des chars soient obligés de rouler par-dessus pour passer. Alors, le cœur trop lourd, ils finiraient par pleurer et faire la paix. C’est utopique. Nous sommes aussi à l’air d’internet, en communicant entre les peuples grâce a cet outil, j’avais pensé que ça serait bien d’organiser une grande marche pour la paix entre les peuples d’Europe et de la Russie, on se serait retrouvé ensemble à un endroit de la frontière russo-ukrainienne afin de se mélanger et faire une grande fête de la paix.
Nous avons besoin de radicalité et de créativité.
Dès aujourd’hui, multiplier partout des actions et initiatives. comme l’a montré le film „Lord Of War“ nos armes se retrouvent partout, le business de la mort n’a pas d’éthique et a réussi à s’établir autour de nous par le mythe en partie mensonger de la défense de la nation. Que font nos armes au Congo RDC entre les mains de centaines de groupes armées. Provoquant un génocide de près de 10 millions de personnes dont on ne parle pas, ou si peu, pendant que perdure là-bas l’exploitation sans précédent des minerais que l’on retrouve dans nos appareils électroniques. Que font nos armes en Arabie Saoudite, plongeant le Yémen dans le chaos.
Cela doit cesser.
Partout dans le monde, il faut réaliser une course vers le désarmement. Un grand concours pour la paix. Chaque personne travaillant dans l’armement qui déserte, chaque blocage ou sabotage des usines d’armements rapporteraient des points. Ces sabotages seraient réalisés avec le même esprit que ceux de l’ANC où Mandela a participer, c’est-à-dire sans faire de blesser ni de victime. Et un grand classement mondial – actualisé grâce aux informations qui remonteraient des actions menées dans chaque pays – inciterait chacun à vouloir être le premier de la liste. Celui où l’envie radical de paix s’exprime le plus. Bien entendu les plus grands pays trafiquants d’arme commenceraient avec des malus.
Peut être que ces deux idées du geste à faire en manifestation et de cette compétition mondiale pour la paix ne trouveront pas d’écho. Peut-être pas tout de suite. Mais j’ai pu dire ce que j’avais sur le cœur.
Le „moine de Luetzerath 5
Your Honor,
Here I am before you to respond to the charge made against me of being the Monk of Lützerath. But how can I respond to a police and judicial institution that has initiated 270 complaints against people who came to demonstrate that day (600 since the beginning of the fight)? And none against police officers that actually led to convictions? Police officers who represent the law, but don’t have the courage to comply with the law and say: „I hit a skull with my baton„.
How can I respond, when who I am and what I do for a living will influence the decision? As if I was a banker or unnemployed should have an impact on the verdict. Wealthy people, stars or politicians often fare better than others. That is not justice. Things have hardly changed since 300 years ago, when La Fontaine said: “Depending on whether you are powerful or miserable, court judgments will make you white or black…”.
This case has had an impact on German society, with a historic mobilization of 35,000 people, and the massive spread on social media of the video of the monk pushing a policeman through the mud. Nonetheless, there are only 16 seats to attend the hearing, which will have to be shared by the media, my family and friends, as well as people offering me support and the curious.
One year after the Luetzerath demonstration and the setting up of an EK Luetzerath commission to investigate and find the demonstrators who threw mud, an identity of the monk is revealed by the press. He was said to be French. An article fuelled by a police source came out in the conservative sensationaliste tabloid „BILD„, which went so far as to share my first and last name. It was a scornfully-written article that ended with „Loïc S. could face up to five years in prison“ – just to scare me. When I read this BILD article after its publication on January 10, 2024, I knew for certain that I was going to be the target of a lawsuit. Otherwise, no journalist would have dared publish so much personal information publicly in the press, especially my full name.
I decided not to wait for the court summons, and to show that I was not afraid of a trial. A friend suggested that I respond to these accusations via a German newspaper. I did an interview in the media „Stern“, which I did not know. At the same time, I contacted my lawyer in Germany, who was trying to find out more about the ongoing investigation on me. I began to regret having done this interview. Two weeks after the „Stern“ article was published, my lawyer called to tell me that they were dropping the charges against me for lack of evidence. I was delighted to hear this, but disgusted that I had conducted the interview, which could maybe become a new piece of evidence. Unfortunately, this is what will eventually happen. I wanted to explain this process to you, because I read in the German press that I had „denounced myself„. If I really wanted to say that I was the monk, do you think I would have waited a year to do so? Why didn’t I do it right away, when the video was all over the news in Germany? I would have preferred this figure to remain mysterious and anonymous.
Coming here to make a statement is not easy. In order to have a debate, you need ideas, so when I received your invitation made of sections of the law from the penal code, I was not very inspired.
The superior of the Franciscan order, Brother Markus, has issued a press statement saying that „he has wronged“ – in reference to the person he describes as a „false monk“. In an interview entitled „Würde ein echter Mönch Polizisten schubsen?“ conducted with the ZEIT newspaper, he was able to bring some substance to his thoughts – and thus to my answer.
First of all, I’d like to say how much I appreciate his frankness and the testimony of his moral engagement that he gave in the past against the „Deutsche Bank“ with a placard he held up on which was written „Our economic system walks on corpses“, a very meaningful image that is still relevant today. It is an ultimate challenge to know how to make visible here the suffering accomplished by the cogs of the capitalist machine, often far from our sight, where the corpses lie.
At the start of a demonstration from the village of Keyenberg, near Luetzerath, Juan Pablo came from Colombia to talk about a coal mine in his country, much larger than the Garzweiler open-pit mine, which is already the largest in Europe. In Colombia, the indigenous people’s struggle to preserve their villages and forests had ended in bloodshed, and they have lost many of their own. And, to add insult to injury, he declared that coal was being exported from there to Germany, „our economic system runs on corpses“. African corpses, Indian corpses, South American corpses, Chinese corpses.
China is a country that we tend to criticize with our good Western conscience, while we benefit from a considerable number of consumer goods produced there. Our elites make economic alliances with globalized capitalism and all the oppression it brings. The comic strip and film „Snowpiercer“ help to illustrate today’s mechanisms, and the different levels of consciousness and perception of suffering. The closer we get to the elites and to power, the more we live in an illusion. Let’s shatter our illusions and read Jack London’s „The Iron Heel“, so that we no longer wage war between peoples, but against the powerful of this world.
For Brother Markus, pushing a policeman into the mud is enough to stop being a monk. It is the ultimate sentence, the last judgment. In this case, the policeman was not even hurt, as reported by the press. In fact, the situation is unusual and rather amusing for a large number of people behind their screens. Just think of the millions of people around the world who were able to laugh and extend their life expectancy. Nothing cold, nothing tragic. But the affront is there, it is the reversal of the relationship of domination. A person could be superior to the police for a moment, thanks to the mud. The police should be all-powerful and able to control everything. When Brother Markus says: „But in doing so, he takes advantage of their powerlessness“, isn’t this their case at every moment? Aren’t we constantly faced with police officers who take advantage of our powerlessness?
I don’t like it when people „exploit“ our „powerlessness“ either. I don’t like thousands of people being beaten by enraged police officers, shouting and brandishing their batons. Right from the start, the police charged blindly. I saw bloody faces and unconscious people on the ground. I cried three times because the violence was so unbearable. Activist networks in Luetzerath reported that 45 people suffered head injuries at the hands of the police during the demonstration. 46 with me, as I was hit in the face for no reason by a policeman while filming a scene of police violence. I’m lucky enough to have had just a few temporary rashes. And as activists are not as organized as the police, we will never know the exact number of injured demonstrators, and many people went home traumatized. I tried the strategy of not moving when the police charged, holding each other by the arms. It was sacrificial in a way, quite effective in holding positions, but useless in the hope that the police wouldn’t be violent, and therefore far too traumatic a sight: the seriously injured and the blood. I hate seeing blood. I myself received a hard blow to the elbow for no reason.
For half the time of the demonstration, I was filming live for a media outlet on the social networks of the Gilets Jaunes in France. I really didn’t want to be noticed, I stayed from time to time with a group of Christians from the „Kirche(n) im Dorfen Lassen“ movement that I like. All in all, I must have stayed in Luetzerath for several months since 2020, two Christian women behind the Luetzerath Manhwache dropped me off at the hospital in Erkelenz after I contracted Lyme disease from a tick in a strawberry field near Meuchefitz. It was during COVID, the right side of my body getting more and more painful, and I thought I had the virus, so I isolated myself in a room. It was in the house lent to the activists by the last farmer in Luetzerath. Once at the hospital in Erkelenz, I was able to receive effective treatment.
Back to the demonstration. During one of the many incomprehensible police charges that happened that day againsts the demonstrators, I tried to prevent the unleashed police violence while I was filming. I tripped him and he fell to the ground in his own momentum. I did not mean to do that at all. It was a spontaneous reaction, stronger than me. I didn’t want to cry a fourth time as I watched people getting beaten up. I felt it was a non-violent action to stop this policeman from being violent. I felt I was being effective. Then I ran to avoid getting caught, and I kept telling myself, „What have I done? What have I done?“ and I stopped the live feed and deleted the video.
Let’s recap: since the start of the demonstration, I’d been hit in the face, hit on the elbow, cried three times when I saw the blood and the police violence. This little sting was my first reaction.
Brother Markus would have preferred that I hug the policeman. But how could one do that after this experience of violence? How often do you hug someone who beats you senselessy in the face and elbow with a baton? It’s true that, given the situation in the mud, it would have been interesting to hug the policeman who was bogged down, but he would probably have rejected me in the same way he rejected with a threatening gesture the little sign I wanted to put up.
It’s easy to proclaim moral judgments about the importance of non-violence, but how do you put them into practice and still have the possibility to win? If Brother Markus had actually participated in the demonstration, it would be easier for me to hear his words and advice. But I don’t feel like I’m talking to someone who today has the same fears as I do, and who sees the need to do something to prevent the capitalist system from destroying future generations.
Now that I’ve said that, I hope from the bottom of my heart that at the next big demonstration, anyone willing to will come and hug a policeman. We need all awake and sensitive forces !
The policeman got up from my tripping and joined his colleagues, who went on bludgeoning. He was just a little late in his exercise of violence and didn’t get to deliver as many blows as he would have liked. In itself, this is not tragic, on the contrary. If all the police had been overpowered in the mud by a thousand monks, the rest of the demonstration could have gone all the way to Luetzerath. We would have saved the village and its magnificent tree houses. A festive banquet would have lasted all night. By driving out the destructive machines and the police, we could have rebuilt the wonderful utopia that was expressed in Luetzerath.
That day, there was something far worse than pushing a policeman into the mud. There was unprecedented police violence. I saw policemen rushing in all directions with their batons and hitting people who were standing in solidarity with each other and not reacting. And later, the crowd responded by throwing mud and a few fireworks, which was ridiculous when you consider that the police officers were protected from head to toe by a multitude of protective gear. And I’m really very curious to get a detailed description of the police officers‘ injuries, because I’m afraid this is just a publicity stunt designed to legitimize unprecedented police violence. Either 70 injured police officers are a joke, or the German police really does have a problem with mud. On the one hand, you’re exaggerating the violence that the police are alleged to have suffered, while on the other, you’re indifferent to the violence that the people who came to demonstrate were subjected to. If it had been a police officer without a helmet who had been hit on the head with a truncheon, with their skull bloodied so badly that they ended up in hospital, I can assure you that there would have been a lot more media attention. Everything would have been done to find the person and he would have been locked up immediately! But when it’s a police officer who does this to a demonstrator, there’s little or no reaction from your institutions!
Blows to the head are illegal, shouldn’t the police respect and enforce the law? Did we hear the police chief call them „pseudo-police“, like Markus called me „pseudo-monk“? There are enough videos on the Internet of police beating heads. Is criticism as harsh as you’ve been to me? All I did was push around in the mud. The only victim in this scene is the pride of a police force and a state that no longer know how to react. Besides, many police officers pushed people in the mud that day. So it’s not the act of pushing in the mud that’s problematic, but the clothes worn by the person doing it.
Brother Markus said that if he were a victim of police violence, he would „not use counter-violence but file a complaint“, while being convinced to „let the media orchestrate the whole trial“. I don’t mind admitting that if he’d been in that demonstration, blocking a police charge and a police officer had hit him on the head with his baton, there might have been a trial. He might even have won. But Brother Markus wasn’t there. All there was was a violent police.
Several people were hospitalized for these injuries. Are there any plans to bring the violent police officers to trial? No, we’re actively looking for people whose crime is to have wanted to defend Luetzerath, probably because of the muddy projectiles thrown at the „traumatised“ German police. If the same police violence had taken place against Markus, perhaps there would have been a trial he could have won. Is this because he is the superior of the Franciscan order? There is a form of unequal treatment. Because of one’s title or function, one can enjoy privileges that others would not.
There were also no trials against violent police officers during the G20 protests in Hamburg, despite the fact that there were a huge number of serious injuries, complaints of police violence and videos documenting the misdeeds. Olaf Scholz went so far as to lie, claiming that „there was no police violence at the G20“. Did he also lie about the „CumEx“ tax fraud case and the 47 million euros that the City of Hamburg was unable to recover? If so, Olaf Scholz has done three times more financial damage to the city of Hamburg than the G20 protests.
Max Stirner said, „In the hands of the individual, force is called crime; in the hands of the state, force is called right.“ What he means is that it’s absurd to call violence, which is a crime, right. I agree with him that violence is problematic in all cases. And every time it is expressed, it must be questioned. Freezing its use prevents us from thinking about legitimacy and justice. Where in Luetzerath does the legitimate use of violence lie? In defense of the village and its experimentation with life? Or in the destruction and exploitation of coal, which condemns future generations a little more every day? The question of the legitimacy of the use of violence must be asked in every conflict situation.
Is it possible to act successfully while remaining peaceful? This requires an interest in the effectiveness of non-violent action and the objective to be achieved.
Brother Markus said: „Like Mahatma Gandhi, all you have to do is stand your ground and endure. Or dare something surprising: hug police officers instead of pushing them. „
If Brother Markus wants to hug a police officer and the police officer hits him, then get a trial and win it, why not. All strategies must come together to avoid catastrophe. However, it’s important to ask the other person if they agree to a hug, otherwise it can also be a form of violence.
Gandhi! Everyone is Gandhi today: we quote him, we identify with him, we make him our own. But do we really know him? When it came to compromises in the face of colonization, Gandhi was highly problematic, but that’s another debate.
Gandhi’s non-violence was extremely demanding. He asserted that it „cannot be taught to those who fear death and do not have the strength to resist.“ It even went so far as to be suicidal: „History is full of examples of men who, by their courageous death, with compassion on their lips, have changed the hearts of their violent adversaries. […] Self-defense […] is the only honorable act left when you’re not ready to set yourself on fire.“ His non-violence implied „the cold courage to die without killing. – But he who does not have this courage“, he added, „must cultivate the art of killing.“ (Gandhi) At this point, I’d like to nuance Gandhi, because I don’t agree. I think, for example, that material sabotage is a good means of action. This is what Mandela did against apartheid with the ANC, going so far as to blow up the institutional buildings of racist oppression, while being careful not to hurt or kill anyone. That’s why he served 27 years in prison.
Gandhi said that „if we cannot defend ourselves and our women, and the places we hold sacred, by the force of suffering, that is non-violence, we men must at least be able to defend them by fighting.“ There’s a lot of sexism in this quote, but let’s stay focused on his philosophy of non-violence. He goes on to say: „I repeat and will repeat again and again, he who cannot protect himself, or his loved ones, or their honor, by facing death non-violently, can and must use violence against his oppressor. He who can do neither is a burden.“
If Gandhi’s non-violence has one fundamental conviction, it’s that of effectiveness. Be prepared to sacrifice yourself to achieve your goal. Not just sit down and stand up when the police tell you to, or sit back and let the police carry you away. Gandhi’s non-violence is sacrificial, asking us to be ready, if necessary, to go to the point of losing our own lives in order to achieve the goal. But if we are unable to do so, in order not to be „a burden“, Gandhi recommends that we „use violence against one’s oppressor.“
In struggle, violence and non-violence are not opposites or mutually exclusive.
Martin Luther King himself replied to those who asked him to distance himself from riots that „barricades are the voice of the unheard“, unlike protest movements that sometimes distance themselves from violent people. Whereas if we follow Gandhi’s recommendations, we should rather disassociate ourselves from the mass of people who are neither ready to be effective through non-violence to achieve victory; nor ready to fight oppression through violence. For they are burdens.
It’s time to lay these burdens at the foot of the cross, Brother Markus.
The door to activism is wide open, and there are even Christian movements in Luetzerath that are already heavily involved, such as the ecumenical initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen“.
By wearing this religious garb, I hope to bring spirituality to the fight. How can we topple the powerful from their thrones? That was the meaning of my gesture.
In 2014, I was at a demonstration where Rémi Fraisse was killed by a police grenade.It was a demonstration against a dam project for intensive irrigation, which was ruled illegal and abandoned. His death traumatized me, but it also strengthened my resolve to continue fighting to save natural areas from destruction by absurd projects.Through other demonstrations, I have continued to experience situations of tension between demonstrators and the forces of order.
In France, we’ve seen the abandonment of the Notre-Dame-des-Landes airport, and the courts declaring several megapools illegal following massive and determined mobilizations.
But for this to happen, we need to stick together.
We need to move towards a concrete goal. Global change can be the fruit of a multitude of local victories. The Kurds teach us that even in a context of war and intense instability, it is possible to move towards self-management and the libertarian municipalism described by Murray Bookchin. Everywhere, pockets of resistance can emerge. And there is no dogma, no moral rules that must freeze the spirit of creativity. We have to fight so that in 1,000 years‘ time, new forms of society can exist, without pretending to imagine them today. Let’s learn to take care of our present, so that we can still live on this planet in 1,000 years and beyond.
So that instead of one civilization dominating the whole planet, we can have thousands of other civilizations or wilder lifestyles right now. Let’s dismantle and stop the destructive capitalist machine wherever it exists. We have no right to degrade our planet, to compromise the right of other human, animal and plant life to exist in the future. This system of exploitation and oppression must collapse before it completely destroys our planet, biodiversity and lifes inherent beauty
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We need to rediscover the power that comes from the free association of our existences.
This power was expressed during the demonstration in Luetzerath, where there was collective audacity in trying to save this village.
It was a historic moment.
We were different people from different backgrounds, but we were united in our determination to stop the destruction of Luetzerath.It was this will that was most precious.
There were 35,000 of us, and only 1,500 police officers. When the demonstration began to deviate directly towards the village of Luetzerath, we were instinctively able to spread out the police force thanks to the rural configuration of the fields.The police quickly tried to traumatize the demonstrators by randomly charging them and beating their bodies. Later, spontaneous attempts were made by several hundred people to run through the police line. Sometimes they failed, more often than not because they took too long to set up.
The police sensed this, and gathered their forces at the precise spot where the audacity was to be expressed. But on two occasions, victorious breakthroughs allowed the whole demonstration to gain ground. The policemen, after hitting the first people to pass, would then leave their position and run in turn to join their colleagues at the rear. The demonstration as a whole was able to get within a few dozen metres of the police station.
Here, the police were much tighter, the police trucks were almost glued together, and there were no real further attempts.
Although the collective motivation and desire was there!
After two successful passes through police lines, and the spectacle of police officers sinking into the mud, morale was high!
If the tens of thousands of demonstrators had decided to go at the same time, we would have gotten through.
They would have been overtaken simultaneously by the mass advancing from all sides.
All it would have taken was a better coordination of our aspirations.
How do we go about it?
Ideally, we’d like to have a means of self-organization from the ground up, one that could be used in any demonstration situation and that everyone would be familiar with.
When discussing this idea with friends, it was the sign of the yellow cross, symbol of the Luetzerath struggle, that stuck.
It’s a simple sign that anyone could make by crossing both arms in front of themselves.
This sign would mean: „I am motivated to advance through the police line.“ From the moment one person makes this gesture, everyone else around can decide whether or not to make it too. If few people make the gesture, the idea isn’t tried. But if a massive cross of arms is raised, bodies will naturally move together.
The meaning of this gesture must be completely non-violent, and this is an important condition if the maximum number of people present at the demonstration are to participate. I know that, particularly in Germany, debates about violence and non-violence are agitating and divisive.If the desire to try this strategy is expressed, it must be given the opportunity to exist.
Before making the move, it’s best to space out the police, especially in rural areas where there’s plenty of room.
The aim will be to try to open up gaps so that the demonstration can get through.
Those most determined and able to take a beating will be at the front.
With the rest of the people advancing en masse, the moment of contact will be very brief and not as long as during conventional confrontations.
Rapidly, the power of the coordinated mass will gain the upper hand over the police, who will quickly find themselves cornered due to the simultaneity of the action. If any of the police are particularly violent, the most determined can try to hug them, as brother Markus suggested; a policeman who finds himself under three hugs simultaneously will find it hard to continue his violence. You have to be careful not to smother them. If someone takes the opportunity to try and hit a policeman, the demonstrators can also give him a hug to calm him down.
But this is unlikely to happen, as it didn’t in Luetzerath, where the procession twice passed through police lines.
The demonstrators were more interested in running to reach the village.
Tolstoy, Ivan Illitch and Jacques Ellul are Christian anarchist writers who inspire me.
Having had a Lutheran upbringing, I questioned it after learning about the violence of Luther’s words. Addressing the knights of the princes, he said of the poor peasants who rebelled against the taxes and oppression of the princes:
„We must tear them to pieces, strangle them, slit their throats, in secret and even in public, like we slaughter rabid dogs! That’s why, dear gentlemen, slit their throats, kill them, strangle them, free them here, save them there! If you fall in battle, you’ll never have a holier death. „
In the face of such Lutheran violence, which allied itself with and supported the powerful, I can only regret that the peasant revolts and Thomas Müntzer were ultimately crushed. The memory of the vanquished is often distorted by that of the victors. Are these poor rebellious peasants monsters and Luther a saint?
The real fanatics are the powerful of this world who make people kill each other in wars, the arms dealers who must be driven out of the sacred temple of our lives when part of our tax money finances death. Let the leaders of every state set an example and fight each other first, before sending their peoples to be slaughtered! According to the annual report of the Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI), between 2019 and 2023, the biggest arms traffickers are the United States, France, Russia, China and Germany.
We must put an end to all wars and to the destruction of life on earth.
Every day the horizon darkens a little more. People look at each other with increasing distrust, when they should be uniting against the powerful. Prospects for world peace crumble as weapons take lives and sow death, driving even more hatred into traumatized hearts. We need victories over the full range of challenges facing humanity.
The „monk“ of Lützerath