Wir sind die Initiative
„Lützerath Lebt“ und waren seit 2020 in Lützerath selbst aktiv und sind bis heute in unserem Aktivismus und auch persönlich verbunden.
Unser Protest vor Ort entstand als RWE im Juni 2020 die Landstraße (L277) zwischen Lützerath und Keyenberg abgerissen hat. Spontan versammelten sich Protestierende und meldeten die
Mahnwache Lützerath an, die Anlaufstelle und der Begegnungsort in der Region.
Als RWE im Oktober 2020 – entgegen eigener Aussagen – Rodungsarbeiten in und um Lützerath begann und auch als im Januar 2021 weitere Häuser abgerissen wurden, waren viele Menschen vor Ort aktiv gegen die Zerstörung. Sie kündigten an, dort auszuharren, bis fest stehe, dass das Dorf erhalten bleibe und forderten einen sofortigen Kohleausstieg. Seitdem ist Lützerath zu einem Ort des Widerstands geworden, aber auch Ort des kollektiven Lebens und Lernens.
In Lützerath kämpften wir
Hand in Hand mit der lokalen Bevölkerung wie etwa Bauer Eckardt Heukamp, der lange Widerstand durch mehrere gerichtliche Instanzen geleistet hatte, bis das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster entschieden, hat dass RWE das Grundstück abbaggern darf und schließlich Anfang Oktober 2022 seinen Schlüssel an RWE abgeben musste. Eng verbunden sind wir auch mit dem Bündnis
Alle Dörfer Bleiben, das sich schon seit Jahren gegen die Abbaggerung der Dörfer rund um die Tagebaugruben widersetzt. Über die letzten drei Jahre sind viele weitere Verbündete in der Region dazu gekommen, die uns vor Ort unterstützt haben und das Dorf zum
Dorf für eine ganze Bewegung gemacht haben. Mehr zu unseren Verbündeten erfahrt ihr auf der Seite
„Aktionsbündnis“.
Zahlreiche Themen-Wochenenden, Skillshare-Tage, Festivals, Aktionstage und Straßenfeste haben wir in den letzten Jahren in Lützi gemeinsam erleben dürfen. Viele internationale Besucher*innen haben wir begrüßt und von globalen Kämpfen lernen können.
Im Januar 2023 erfolgte dann die Räumung und Zerstörung des Ortes Lützerath. Nachdem RWE und Polizei Straßen für die Zerstörung Lützeraths vorbereiteten und versuchten die ersten Barrikaden zu räumen, wurde am 03.01 Tag X ausgerufen. Tausende Freund*innen und Verbündete kamen um Lützi zu verteidigen. Am 16.01.2023 verließen die letzten Menschen von „Lützerath Lebt“ das Dorf. (Mehr bei:
„Zeitstrahl“)
In „Unser Aller Camp“, welches kurz vor der Räumung in Keyenberg aufgebaut wurde, konnten Menschen aus Lützi ankommen und sich ein wenig erholen, auch Aktionen wurden geplant und durchgeführt. Das Camp wurde Anfang Februar abgebaut.
Lützi als Ort konnte nicht bleiben, aber Lützi lebt weiter!